Nachdem du nun weißt, welche Schritte zum Töpfern notwendig sind und welche Materialien du benötigst, kannst du jetzt endlich anfangen deine erste Keramik zu erschaffen.
Wenn du Ton kaufst, ist er luftdicht eingeschweißt. Nach deiner Arbeit solltest du die Tüte auch wieder gut verschließen, damit dein Ton nicht austrocknet, sondern weich bleibt und gut bearbeitet werden kann.
Von dem großen Hubel Ton kannst du mit dem Schneidedraht kleinere Stücke je nach Bedarf abschneiden. Im Normallfall kannst du nun direkt mit dem Formen deines Stücks anfangen. Langes Kneten des Tons solltest du möglichst vermeiden, da dies dem Ton Feuchtigkeit entzieht. Nun kannst du deiner Kreativität freien Lauf lassen, solltest aber ein paar Hinweise beachten, damit du erfolgreich bist.

Wichtige Hinweise
Es dürfen keine Luftblasen im Ton eingeschlossen sein. Wären Lufteinschlüsse beim Brennen im Ton, würde sich die Luft beim Erwärmen sehr stark ausdehnen und das Werkstück verformen und vielleicht sogar zum Platzen bringen. Dabei kann es unter Umständen sogar umgebene Stücke zerstören!
Frischer Ton vom Hubel enthält normalerweise keine Luftblasen. Das bedeutet du musst ihn vorher nicht schlagen um die Luft zu entfernen. Nutzt du schon einmal verwendeten Ton, können Luftblasen eingeschlossen sein. Um die Luftblasen aus dem Ton zu bekommen, muss er geschlagen werden. Das bedeutet, dass der Ton mit Wucht auf den Boden (am besten auf ein Baumwolltuch) geworfen wird, sodass die Luftblasen austreten.
Sollte sich beim Bearbeiten des Tons eine Luftblase zeigen, kannst du sie auch einfach mit einer Nadel oder der Spitze des Messers aufstechen.
Deine Keramik sollte nicht zu dünn sein. Wenn du sehr dünn, also dünner als fünf Millimeter arbeitest, besteht die Gefahr, dass sie schnell brechen kann. Besonders vor dem Brennen, wenn sie getrocknet ist, aber auch nach dem Brand ist sind deine Stücke dann sehr empfindlich für Bruch.
Deine Werkstücke sollten aber auch nicht zu dick, also stärker als zirka zwei bis drei Zentimeter sein. Bei dickeren Tonteilen kann es beim Trocknen oder Brennen zur Rissbildung kommen. Sollen größere Werkstücke entstehen, müssen diese innen ausgehöhlt werden, sodass die Wandstärken nicht zu dick sind.
Je größer deine Keramik insgesamt ist, desto dicker solltest du arbeiten, damit die Stabilität gegeben ist.
Die Wandstärke oder die Dicke des Tons sollte möglichst einheitlich sein, da sonst einige Teile schneller trocknen als andere. Beim Trocknen schrumpft die Keramik, da das Wasser den Ton verlässt. schrumpfen einige Teile schneller oder stärker, kann es zur Verformung des Werkstücks oder zur Rissbildung kommen.
Sollen zwei einzeln geformte Tonstücke miteinander verbunden werden, reicht es nicht, diese lose aneinander zu drücken. Sie sollten zum Beispiel mit Hilfe von Schlicker verbunden oder gut verschmiert werden. Das Schlickern und die Schlickerherstellung erkläre ich ausführlich in einem separaten Blogbeitrag.
Das Trocknen deiner geformten Stücke braucht Zeit. Du solltest dein Teil auf einer Gipsplatte oder einem Holzbrett langsam und gleichmäßig trocknen lassen. Es sollte nicht auf die Heizung oder in die Sonne gestellt werden. In diesen Fällen trocknet es ungleichmäßig und kann sich verziehen oder reißen.

Wenn am Ende Tonreste übrigbleiben, musst du sie nicht entsorgen. Knete alles zusammen und schlag es in ein feuchtes Tuch ein. Der Ton sollte dann in einer Tüte luftdicht verpackt werden.
Viel Spaß beim Ausprobieren!