You are currently viewing Brennen – Das musst du beim Brennen deiner Keramik beachten

Brennen – Das musst du beim Brennen deiner Keramik beachten

Wie schon angesprochen, muss die Keramik bei sehr hohen Temperaturen gebrannt werden, dafür gibt es spezielle Töpferöfen. Natürlich kann die Keramik auch mit Hilfe von Holzbefeuerung, beispielsweise mit einem Grubenbrand gebrannt werden, wie es früher gemacht wurde. Diese Techniken sind jedoch sehr aufwändig und fehleranfällig. Die jetzigen Töpferöfen werden fast alle elektrisch beheizt, haben eine einfache Temperaturregelung. Auf diese Weise kann der Brennprozess sehr gut gesteuert werden und erzielten Ergebnisse können reproduziert werden.

Ofen

Brennöfen gibt es in Verschiedenen Ausführungen, beispielsweise als Frontlader oder als Toplader, zu Bestückung von oben. Die Wände des Ofens bestehen aus Feuerfeststeinen, in welche Heizwendeln eingebracht wurden. Ein Thermoelement im Ofen misst die Temperatur und ermöglicht die Temperatursteuerung, sodass die gewünschte Brennkurve realisiert werden kann. 

Auch wenn die neuen Töpferöfen meistens durch entsprechende Feuerleichtsteine sehr gut gedämmt sind, sollte man sich bewusst sein, dass hier Temperaturen über 1000°C erreicht werden und daher auch die Außenseite des Ofens noch sehr heiß werden kann. Es sollten sich daher auf keinen Fall brennbare Gegenstände in der Nähe des Ofens oder auf der geschlossenen Klappe befinden. Der Ofen sollte für Kinder und Haustiere unzugänglich sein, wenn er im Betrieb ist. 

Da beim Brennen Gase entstehen, die nicht unbedingt gesundheitsfördernd sind, sollte der Raum während des Brands gut belüftet werden. Ich brenne daher in meiner Werkstatt nach Möglichkeit immer wenn niemand im Raum ist und lasse das Fenster in direkter Nähe während des Aufheizens geöffnet.

Verschiedene Arten von Bränden

Es gibt verschiedene Brände, die sich darin unterscheiden, welche Heizraten und maximalen Temperaturen dabei erreicht werden. Der erste Brand der Keramik wird Schrühbrand genannt, das Brennen nach dem Glasieren wird Glasurbrand (oder Glattbrand) genannt. 

Die Keramik muss vollständig durchgetrocknet sein. Befindet sich noch Feuchtigkeit in den Poren des Tons, verdampft diese während des Erwärmens des Ofens und dehnt sich während des Verdampfens schlagartig aus, sodass es zum Platzen oder Explodieren der Stücke kommen kann.

Die Keramik kann ineinander gestapelt werden, die Stücke kleben beim Brennen nicht zusammen. Auf diese Weise passt deutlich mehr in einen Ofen als beim Glasurbrand.

Beim Bestücken des Ofens muss darauf geachtet werden, dass sich die Teile beim Brennen nicht berühren, da sie sonst aneinander kleben würden. Auch die Stellfläche muss vollständig frei von Glasur sein. Zusätzlich zu mit Trennmittel eingestrichenen Brennplatten empfiehlt sich das Platzieren der Stücke auf Dreikantleisten um dem Festkleben der Stücke an die Brennplatten beim Ablaufen von Glasuren vorzubeugen.

6-Brennen-Glasurbrand

Wenn ihr eure Keramik bei einem Töpfer brennen lasst, wird er oder sie euch beraten und erklären, welche Temperaturen für eure Wünsche und Anforderungen geeignet sind. Dafür ist es aber erforderlich, dass ihr wisst, bis zu welcher maximalen Temperatur euer Ton gebrannt werden darf und auch, dass ihr die dazu passenden Glasuren verwendet. Außerdem können nicht alle Öfen die gleichen Temperaturen erreichen. Wollt ihr besonders hoch brennen, also beispielsweise bei Temperaturen von 1250°C, solltet ihr vorher abklären, ob diese Temperaturen von dem Ofen überhaupt erreicht werden können. Sowohl bei Ton, als auch bei Glasuren sind immer die Brennbereiche angegeben, in welchem die Keramik gebrannt werden kann. Häufig hat die Brenntemperatur auch einen Einfluss darauf, wie die Ton- oder Glasurfarbe am Ende aussieht. 

Ich werde in einem späteren Beitrag genauer auf den Brennprozess eingehen, erklären welche Prozesse ablaufen und meine Brennkurven mit euch teilen. 

Schreibe einen Kommentar